Ischia Natura

das geschützte meeresgebiet „regno di nettuno“

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„Regno di Nettuno“ (Das Reich des Neptun) ist ein geschütztes Meeresgebiet, das den phlegräischen Archipel umgibt und die Inseln Ischia, Procida und Vivara einschliesst. Es wurde 2007 durch ein Ministerialdekret im Rahmen eines Projekts geschaffen, das vom Kommissar der zoologischen Station „Anton Dohrn“ in Neapel im Jahr 2001 erstellt wurde.

Das Projekt wurde zu dem Zweck ins Leben gerufen, die Artenvielfalt von Meer und Küste zu schützen, mit besonderem Augenmerk für den Delphinus delphis, einer vom Aussterben bedrohten Art. Darüber hinaus hat das Projekt folgende Ziele:

  • Erziehung zum Respekt für die Meeresumwelt
  • Aufwertung eines mit der Ökologie vereinbaren Tourismus und eine vertretbare Entwicklung
  • Überwachung des Zustands der Umwelt

Im Regno di Nettuno existieren fünf verschiedene Schutzzonen und für jede einzelne davon wurden gesetzlich zugelassene Aktivitäten festgelegt.

REGNO DI NETTUNO ZONE A

Diese Zone, die „vollkommenes Reservat“ genannt wird, schließt den Teil des Meeres ein, der sich von der Westküste der Insel Vivara und rund um Secca della Catena (eine Untiefe) erstreckt. In dieser Zone sind nur Tätigkeiten wie die Überwachung, wissenschaftliche Forschung und Wartung mit Erlaubnis der geschäftsführenden Einrichtung gestattet.

REGNO DI NETTUNO ZONE B |RESERVAT UNTER SPEZIELLEM GESAMTSCHUTZ– NO TAKE

Diese Zone, die „Reservat unter speziellem Gesamtschutz-no take“ genannt wird, verläuft von Secca delle Formiche westlich der Insel Vivara bis Punta Sant´ Angelo an der Südküste Ischias. In dieser Zone sind Tauchen, die Miesmuschelzucht, gewerblicher Fischfang und Aquakultur verboten.

REGNO DI NETTUNO ZONE B |RESERVAT UNTER GESAMTSCHUTZ

Diese Zone, die „Reservat unter Gesamtschutz“ genannt wird, schließt jenen Meeresteil ein, der von der Westküste der Insel Procida bis zum Gebiet reicht, das die Insel Vivara rund um die Zonen A und B no take beinhaltet. Außerdem gehören jene Meeresabschnitte dazu, die die Banco di Ischia, Punta San Pancrazio, Punta S. Angelo, Punta Imperatore und Secca di Forio umspülen. In dieser Zone gelten weniger strenge Regulierungen. Abgesehen von den auch in den obengenannten Zonen erlaubten Tätigkeiten, sind hier das Baden, Tauchen, Segeln, Rudern mit gewissen Geschwindigkeitsbegrenzungen und in einem gewissen Abstand zur Küste erlaubt. Auch die Zufahrt einiger Typen von Passagierschiffen, deren Vertäuung und Verankerung an vorgesehenen Stellen, Amateurfischen, Angeltourismus, Sportfischen nur mit Angel oder Leine (ausschließlich für Bewohner der Gemeinden, die im Reservat liegen, mit der Genehmigung der geschäftsführenden Einrichtung) sind erlaubt.

REGNO DI NETTUNO ZONE C

Diese Zone, die „partielles Reservat“ genannt wird, schließt den letzten Teil des Meeres innerhalb des Regno di Nettuno ein. Hier sind alle Tätigkeiten erlaubt, die auch in vorhergenannten Zonen gestattet sind. Dazu kommen noch Tätigkeiten wie Sportfischen, nicht nur für Anwohner, und die Zufahrt für Privatschiffe und deren Vertäuung, die vorgegebenen Kriterien der Umweltverträglichkeit entsprechen muss.

REGNO DI NETTUNO ZONE D

Diese Zone, die “ Schutzzone für Meeressäugetiere“ genannt wird, dehnt sich in dem Meeresabschnitt aus, der den Canyon von Cuma an der Nordwestküste von Ischia ausmacht. Hier sind alle bisher beschriebenen Aktivitäten sowie noch weitere Arten des Fischfangs und die Beobachtung von Walen erlaubt.

Die Verwaltung der geschützten Meereszone Regno di Nettuno ist einem Konsortium der sechs Gemeinden der Insel Ischia und der Gemeinde Procida anvertraut. Punta San Pietro ist seit 1827 Sitz der zoologischen Station „Anton Dohrn“, die heute eine öffentliche Einrichtung und eine wichtigsten Organisationen ist, was die Meeresbiologie und -ökologie betrifft.

Der deutsche Wissenschaftler Anton Dohrn hat vor mehr als einem Jahrhundert eine unabhängige Station mit dem Namen „Laboratorio del Benthos“ gegründet, um die Besonderheiten des Meeres rund um Ischia zu erforschen. Die für Ischia typischen milden Strömungen, die große Artenvielfalt und die hohe Anzahl von endemischen Lebewesen, stoßen auf großes Interesse bei Liebhabern und Experten der Meeresbiologie. Die außerordentliche Unterwasserwelt Ischias begeistert daher die erfahrensten Taucher genauso wie Schnorchel-Anfänger. Zu der vielfältigen Flora und Fauna kommt noch die vulkanische Natur der Insel dazu, die sich auch Unterwasser zeigt. So gibt es bereits in geringer Tiefe Grotten. Man kann Wälder von Posidonia-Algen bewundern, Prärien von „“Cymodocea Nodosa” und weisse und rote “Gorgonien”.

Im Süden, auf der Höhe von Sant´ Angelo, kann man in Tiefen, die nur erfahrenen Tauchern zugänglich sind, Korallen bewundern. In der Bucht von Cartaromana, sind in einer Tiefe von rund fünf Metern die Überreste der versunkenen Stadt Aenaria sichtbar, einer römischen Ansiedlung aus dem 3. bis 2. Jahrhundert vor Christus.